Studie veröffentlicht: Neurofeedback verbessert Kontrolle über impulsives und aggressives Verhalten bei Psychopathen

www.3sat.de, 31. März 2015

Die Ergebnisse der ersten Neurofeedbackstudie in der forensischen Psychiatrie sind kürzlich veröffentlicht worden. Die Tübinger Wissenschaftler um Prof. Niels Birbaumer und Dr. Lilian Konicar fanden dabei heraus, dass psychopathische Straftäter in der Lage sind, bestimmte Regionen des Frontalhirns, die an der emotionalen Bewertung und der Handlungsplanung beteiligt sind, durch Neurofeedback zu beeinflussen. In der Studie untersuchten die Wissenschaftler die Wirkung des Trainings auf Verhaltenskontrolle und Aggression sowie auf die kortikale Fehlerverarbeitung bei hochgradig kriminellen Psychopathen.

Die Wissenschaftler hatten dazu 14 männliche Studienteilnehmer in zwei forensischen psychiatrischen Kliniken rekrutiert. Mit ihnen trainierten sie unter Hochsicherheitsbedingungen in je 25 Sitzungen die Selbstregulation der langsamen kortikalen Potenziale. Nach Ende des Trainings zeigten alle Teilnehmer eine Verbesserung der Verhaltenskontrolle, der Verhaltensregulation und der Hemmung von impulsivem, aggressivem Verhalten.

Ob Neurofeedback generell als neurobiologische Therapie für diesen Personenkreis anwendbar ist, muss laut Dr. Konicar durch weitere Studien belegt werden.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25800672