Neurofeedback als Therapiebaustein in der Kinderpsychiatrie

Essen, 3. März 2011

Essen, 3. März 2011. Kongreßbericht: 32. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Auf dem diesjährigen Kongreß der Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie fanden sich ca. 100 interessierte Zuhörer unter der Leitung der Professoren Martin Holtmann (Hamm) und Daniel Brandeis (Mannheim) zu einem Symposium über Neurofeedback als Therapiebaustein in der Kinderpsychiatrie zusammen. Herr Prof. Florian Zepf aus Aachen berichtete über das Neurofeedbacktraining der langsamen kortikalen Potentiale (engl. slow cortical potential – SCP) bei ADHS und konnte nachweisen, dass ein Training des Feedbacks der SCP zu neuropsychologischen Veränderung führt, die auch nach einem halben Jahr noch nachweisbar waren. Herr Prof. Daniel Brandeis aus Mannheim zeigte, dass ein dreidimensionales EEG-Feedback oder tomografisches Neurofeedback (tNF) tieferer Hirnareale wie z.B. der Aktivität des Anterioren Cingulum (ACC) auch zu klinischen Verbesserungen führte, die mit anderen kontrollierten NFB-Studien vergleichbar sind. Anna-Maria Werner aus Tübingen berichtete über erste Versuche zum Neurofeedback mittels Nah-Infrarotspektroskopie (NIRS). Hierbei gehen die Wissenschaftler um Prof. Birbaumer der Frage nach, ob die Durchblutung in präfrontalen Hirnarealen durch ein spezifisches Feedback-Training verbessert und das NIRS-Feedback schneller als ein EEG-Feedback erlernt werden kann. Herr Prof. Martin Holtmann begründete, ob neben der Reduzierung der ADHS-Kernsymptomatik, ein Neurofeedbacktraining auch bei Störungen der Empathie und Emotionsregulation hilfreich sein kann. Erste Befunde zu Effekten eines Neurofeedback-Trainings auf autistische Symptome wurden vorgestellt.